Bachelor in BWL. Personalverantwortlicher. In einer Beziehung lebend. Das klingt nach einem jungen, aufstrebenden Mann, der am Anfang einer steilen Karriere steht und bereit für den nächsten Lebensabschnitt ist: Die Gründung einer Familie. Sechs Jahre später wird Matthias Wagner mit 29 Jahren zum Priester geweiht. Was hat seinem Lebenslauf diese Wendung gegeben?
Der Glaube hat Matthias Maximilian Wagner stets begleitet. Im thüringischen Schleiz ging er in den evangelischen Kindergarten, war später in der evangelischen Jugend aktiv und stets auch ökumenisch unterwegs. „Ich hatte schon immer das Gefühl, dass Gott mich kennt, existiert und da ist“, erzählt er. Dennoch durchlebte er sehr hartnäckig skeptische Phasen, in denen er nicht selten dachte, Gott und der Glaube seien doch nur eine nette Erfindung.
Auch am Anfang seines Weges zum Priester stand ein Ringen. „Was ist der Wille Gottes für mein Leben? Wo kann und soll ich mit meinen Talenten wuchern? Schließlich hatte ich ein abgeschlossenes Wirtschaftsstudium vorzuweisen, war als Personalverantwortlicher tätig gewesen, sogar politisch aktiv und führte eine Beziehung mit einer Frau, von der ich sicher gewesen war, dass ich sie heiraten würde. Das alles hatte ich nun hinter mir gelassen, weil ich die Berufung zum Priester wenigstens prüfen musste.“ Eine Begegnung mit dem damaligen Provinzial des Deutschen Ordens, Pater Norbert Thüx OT, war dann so beeindruckend, dass Wagner 2014 um die Aufnahme in den Deutschen Orden bat.
Es folgte ein Doppelstudium an der Universität Regensburg und Masterabschlüssen in Theologie und Wirtschaftsethik. Pater Matthias Wagner OT wird nun einerseits an der Universität Luzern seine Doktorarbeit anfertigen und Seminare für Studierende halten. Andererseits wird er unser Ordenscharisma, das Helfen und Heilen, in der Krankenhausseelsorge bei den Barmherzigen Brüdern in Regensburg weiter verwirklichen. Bei ihnen hat er in den letzten vier Jahren bereits gelebt.
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